Schön, dass Sie zu mir gefunden haben
ICH BEGLEITE SIE GERNE
in Ruhe zu sich zu finden
Vielleicht gehören Sie auch zu den Menschen,
die sich gerne selbst begegnen möchten.
die es kaum ertragen, sich übermässig zuständig zu fühlen, für ihre Liebsten, aber auch für andere Menschen um sie herum,
die es kaum ertragen, nicht mit 100 prozentiger Sicherheit herausfinden zu können, was sie tun müssten oder sogar noch besser oder mehr tun müssten, um das Leid der anderen zu lindern,
die bereit wären, alles hinten an zu stellen, um dem Gegenüber ein Lächeln der Zufriedenheit abzuringen, oder glauben, mit ihrem Tun mindestens die Wahrscheinlichkeit erhöht zu haben, nicht verlassen zu werden.
Vielleicht aber gehören Sie zu jenen, die am Tun der anderen leiden,
die es kaum ertragen, dass andere nicht auf ihre Bedürfnisse eingehen können, oder zwar versuchen, auf ihre Bedürfnisse einzugehen, aber 1 cm daneben liegen,
die es kaum ertragen können, nicht gesehen, nicht gehört zu werden in exakt dem, was sie zu glauben brauchen oder auf exakt die Art und Weise zu glauben brauchen,
die sich als ungerecht behandelt oder Opfer der anderen fühlen,
die innständig darauf hoffen, dass alles gut würde, wenn der andere sich nur ändern würde.
Vielleicht leiden sie aber auf eine ganz andere Art und Weise.
Vielleicht leiden sie an sich selbst, daran, dass sie irgendwo tief in sich glauben, es nicht wert zu sein geliebt zu werden, oder dumm zu sein oder einfach nicht schön oder attraktiv genug.
Vielleicht leiden sie daran, sich wertlos zu fühlen.
von Jeff Kubina
Es ist ein Leiden an sich selbst und mit sich selbst und ein Leiden an den anderen und mit den anderen. Ein Leiden an Beziehungen und in Beziehungen, ein Leiden in der Begegnung mit sich selbst sowie in der Begegnung mit anderen. Es ist ein Beziehungsthema, so oder so.
Solche Beziehungsthemen werden in uns sehr früh durch Beziehung geprägt.
Oft ist das, was wir heute im Hier und Jetzt erleben nichts anderes als eine Fortführung unserer frühsten Beziehungsthemen, die wir immer noch versuchen mit jenen Strategien zu lösen, die wir ebenfalls meist früh gelernt haben.
Nicht umsonst heisst es, „der Mensch wird am Du zum Ich“ (Martin Buber). Doch ist dies Segen oder Fluch.
Segen ist dies, wenn wir Eltern haben, deren liebevolle Blicke uns sagen:
Ich liebe dich, bist etwas Besonderes für mich, ich sehe dich und ich höre dich…
Dann können wir damit wachsen. Dann wächst Vertrauen in uns und in die Beziehung zu uns selbst sowie auch in die Beziehungsfähigkeit oder Beziehungsgestaltung mit anderen.
Fluch ist dies, wenn unsere Eltern Gefangene ihrer eigenen Geschichte sind, diese guten Elternbotschaften (Jack Rosenberg, IBP) selbst nie erfahren haben und gar nicht wissen wie sie das, was sie selbst ersehnen weitergeben könnten.
Was dann? Wer trägt Verantwortung? Wer trägt Verantwortung für das Leiden, das daraus entsteht?
Vielleicht gehören Sie auch zu den Menschen, die eine leere Schale vor sich her tragen und sich nichts sehnlicher wünschen, als dass diese gefüllt würde. Und sie nehmen diese leere Schale mit, wohin immer sie sich begeben, halten sie manchmal hinter ihrem Rücken bereit, in der Hoffnung sie im geeigneten Moment dem Gegenüber hin strecken zu können, in der Hoffnung, dass dieser sie sieht und hört und ihre grosse Sehnsucht endlich stillt. Was aber, wenn beide mit leeren Schalen dastehen? Wer füllt sie dann?
von Jeff Kubina
Da heisst es, man solle nicht anhaften. Man solle loslassen. Wie aber soll das gehen? Wie soll das gehen, nicht anzuhaften und loszulassen in einer Welt, wo wir davon leben, permanent Stand-by zu sein, unser Mobiltelefon immer in Reichweite zu haben, um zu jeder Zeit erreichbar zu sein, oder um Kurzmitteilungen durch den Äther zu schicken.
Wie schwer mag da der Versuch erscheinen, sich auf sich selbst zu besinnen, zu lernen mit sich selbst in Beziehung zu treten, sich kennen zu lernen, zu lernen sich zu lieben und zu akzeptieren mit allem, was da ist, auch mit den eigenen Schwächen.
Buddha soll aber auch gesagt haben:
Ob ich Ihre leere Schale füllen werde? Was denken Sie?
Mit Sicherheit werde ich Sie begleiten bei der Besteigung Ihres Himalaja und Ihnen zeigen, wie man leere Schalen füllt.
Und ansonsten halte ich es wie Martin Buber schon sagte:
Ich zeige nur etwas.
Ich zeige Wirklichkeit, ich zeige etwas an der Wirklichkeit,
was nicht oder zu wenig gesehen worden ist.
Ich nehme ihn, der mir zuhört,
an der Hand und führe ihn zum Fenster.
Ich stoße das Fenster auf und zeige hinaus.
Ich habe keine Lehre, aber ich führe ein Gespräch.“
Kerstin Hentschel